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3.2.2 Schreibkonferenzen mit KI

Eine "Schreibkonferenz" mit KI als Teilnehmerin durchführen

Gemeint ist hier die Methode, eine Schreibkonferenz unter Beteiligung eines Chat-Bots durchzuführen, der KI also die Rolle einer Teilnehmerin zuzuordnen und somit den Dialog mit KI zur schrittweisen Optimierung von Schreibprodukten zu gelangen.

Beispiel (2 Unterrichtsstunden): "Ich sage (schreibe) meine Meinung zur Ansammlung von Plastikmüll in den Weltmeeren!":
Angestrebter Kompetenzgewinn: Die Schülerinnen und Schüler benennen Beispiele für die Einflussnahme des Menschen auf den Naturraum und präsentieren Informationen und Standpunkte in Textform
Thema lt. RLP: 3.2 Wasser – nur Natur oder in Menschenhand?
Stundenverläufe:
Stunde 1: Recherche  zum Plastikmüll in den Meeren und den Folgen (s.ggf. Arbeitsbogen in diesem Unterrichtsentwurf)
Stunde 2: Aufgabe: Verfasse einen Text, in dem du Stellung nimmst zur Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll! Beachte dabei die Kriterien.
Stunde 3: Aufgabe: Verbessere deinen Text, indem du ihn
- zunächst mit deinem Partner besprichst, dann
- bei Bing-Copilot eingibst und gemeinsam mit deinem Partner nach Verbesserungen suchen lässt und
- alleine entscheidest, welche der vorgeschlagenen Änderungen du vielleicht übernehmen möchtest.
- Schreibe deinen Text im gut lesbar auf
Reflexion: SuS äußern sich zu Problemen und Vorteilen der Arbeit mit dem KI-Bot
Präsentationsform: Zunächst ausgewählte Texte vor Klasse lesen, Feedback aufgrund der aufgestellten Kriterien geben, dann ggf. im Schulgebäude aushängen. (Die LK würdigt natürlich individuell alle Texte durch ein funktionales Feedback!)

Beispiel Verlauf der Schreibkonferenz:
Damit Bing nicht sofort nach Eingabe des Kindertextes (hier wurden bewusst Ungenauigkeiten eingebaut) ungefragt den Text umgestaltet, muss folgende Reihenfolge beachtet werden:
Erst wird immer der Prompt eingegeben und mit 3 Rauten/Doppelpunkt abgeschlossen, dann erst folgt die Texteingabe! 
Mögliche Prompts:
a. "Verbessere die Rechtschreibung in meinem Text" (Das tut Bing, ohne die Fehler zu markieren, das mag aber hier okay sein...)
b. "Verbessere meinen Text, damit der besser klingt."
c. "Formuliere eine passende Überschrift
"
c. "Vereinfache meinen Text in Kindersprache. Ich bin ein Kind und möchte an andere Kinder appellieren, Plastikmüll zu vermeiden"

Kommentar
Leider sind die KI-Textgeneratoren zu ergebnisorientiert, um kindgemäß zurückhaltend einen Dialog zu führen, bei dem das Ergebnis Stück für Stück verbessert wird. Nach 2,3 Befehlen ist aus dem Originaltext so in den meisten Fällen ein (nahezu) perfekter geworden, der aber teilweise sehr stark von der Urfassung abweicht. Bei meinen Tests war Bing hier noch eher breit, bei Änderungen zurückhaltend zu agieren als ChatGPT. Im Unterricht wäre folglich z.B. zu beachten den Urtext erst einmal selbstständig ohne KI schreiben zu lassen und dann mit Prompts zu arbeiten, die die Eigenständigkeit des Textes erhalten und sich auf Änderungen im Detail beschränken. Außerdem sollte der Autor/die Autorin jede Änderung prüfen und überlegen, ob diese übernommen werden soll. Um den Überblick zu behalten muss der Urtext deshalb auch kurz sein! Letztlich sollte nicht der KI-Text das Endprodukt sein, sondern der überarbeitete Originaltext.

Ergebnisse:
1. Schülertext (mit offensichtlichen Fehlern) nach Prompt "Verbessere die Rechtschreibung in meinem Text" :
Der Plastikmüll
Die Meere nehmen die Größte Fläche auf der Erde ein und liefern uns Sauerstoff, Nahrung und sie beeinflussen das Klima. Doch jetzt bedrohen wir Menschen selbst die Meere, weil wir sie mit unserem Plastikmüll verschmutzen. Das ist ungerecht, weil so die Meerestiere sterben müssen wegen der Mikroteilchen die vom Plastikmüll übrigbleiben und die Füsche dann fressen und Bauchschmerzen kriegen.
Das Meerwasser wird durch große Strömungen transportiert, die alle Ozeane miteinander verbinden. Überall, wo es diese Strömungen gibt, entstehen Müllhaufen. Diese Müllstrudel sehen sehr hässlich aus und verschlingen Krebse, Fische und Musscheln.
Hört bitte endlich auf, so viele Plastiktüten zu kaufen und diese dann ins Meer zu schmeißen, weil Für Meeresbewohner stellt der Plastikmüll eine große Gefahr dar. Viele Robben, Wale, Delfine, Schildkröten und Seevögel verheddern sich in dem schwimmenden Abfall und sterben daran. Das ist krass ungerecht!

Nach Überarbeitung von Bing-Copilot durch Prompt: "Verbessere meinen Text, damit er besser klingt.":

Die Meere sind von großer Bedeutung für unser Ökosystem. Sie bedecken den größten Teil der Erdoberfläche und bieten uns Sauerstoff, Nahrung und Klimaregulierung. Leider gefährden wir Menschen die Meere durch die Verschmutzung mit Plastikmüll. Die Auswirkungen dieser Verschmutzung sind besonders für Meerestiere verheerend. Fische nehmen Mikroteilchen aus Plastikmüll auf, was zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Zudem entstehen in den Ozeanen Müllstrudel, die Krebse, Fische und Muscheln verschlingen. Um die Meere zu schützen, sollten wir unseren Plastikverbrauch reduzieren und aufhören, Plastiktüten achtlos wegzuwerfen. Insbesondere für Robben, Wale, Delfine, Schildkröten und Seevögel stellt der schwimmende Abfall eine große Gefahr dar. Indem wir bewusstere Entscheidungen treffen und nachhaltige Alternativen wählen, können wir dazu beitragen, die Meere und ihre Bewohner zu schützen.
Vielen Dank für Ihr Engagement im Kampf gegen die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll! Gemeinsam können wir einen Unterschied machen…

Nach Überarbeitung von ChatGPT:

Lasst uns gemeinsam den Plastikmüll stoppen!
Unsere Ozeane sind riesig und wichtig. Sie geben uns Sauerstoff, Essen und beeinflussen das Wetter. Aber wir machen ihnen gerade ziemlich Ärger, weil wir sie mit Plastikmüll vollstopfen. Das ist unfair, denn dieser Müll gefährdet die Meereslebewesen.
Winzige Plastikstücke, die vom Plastikmüll übrigbleiben, landen im Wasser und werden von Fischen gefressen. Das ist schlimm, weil die Fische dann Bauchweh bekommen und sterben können. Das wollen wir nicht, oder?
In den Ozeanen gibt es starke Strömungen, die überall Müllhaufen entstehen lassen. Diese Müllstrudel sind nicht nur hässlich, sondern auch gefährlich. Sie verschlucken Krebse, Fische und Muscheln. Lasst uns aufhören, so viele Plastiktüten zu kaufen und sie ins Meer zu werfen. Für die Meeresbewohner ist das wirklich gefährlich. Robben, Wale, Delfine, Schildkröten und Seevögel verheddern sich in diesem Müll und sterben. Das ist wirklich unfair!
Gemeinsam können wir etwas dagegen tun. Lasst uns weniger Plastik benutzen, mehr recyceln und umweltfreundliche Sachen wählen. So können wir unsere Ozeane retten und die Tiere glücklich machen!

Kommentar: ChatGPT übernimmt offenbar stärker die Intention des Originaltextes, an Adressaten kämpferisch appellieren zu wollen...

3.2.2.2 Texte verbessern mit KI-Tools

Update von 10/24

Mit Hilfe des kriteriengeleiteten Feedbacks von fiete.ai lassen sich ebenso gut Texte peu á peu verbessern, wie mit peer.ai Tutor.
Wie unten an den Beispielen zu sehen, erfordern diese Apps, so man sie im Zuge des Unterrichts mit S* einsetzt, allerdings ausgeprägte Lesekompetenzen und Fähigkeiten zum intensiven selbständigen Arbeiten. 
Die Apps können auch die Arbeit der Lehrkraft bei der Anfertigung von Feedbacks erheblich unterstützen.

Beispiele: 

1. Fiete


 
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©Matthias Lenz Mail: mlenz -ett- mierendorff-schule.de

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