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2.1 Schulinternes Curriculum - was ist das?

Liebe Kollegen/-innen,
für die Erstellung dieser Webseite erhielt ich viel Lob von euch. Dafür danke ich, denn Feedbacks spornen zu neuen Aktivitäten an. In diesem Sinne bringe ich nun ein neues Projekt an den Start, bei dem auch viel zurückgegeben werden kann:
Die Implementierung der interaktiven Homepage "www.schulinternes-curriculum.de", die SchiC-Tauschbörse!
Ziel: Den Start in die Arbeit am SchiC haben mittlerweile alle Schulen - z.T. mit Hilfe dieser Internetseite hier - gefunden. Jetzt arbeiten wir also konkret an den Schic´s und was liege da näher, als sich auch schulübergreifend über die Arbeitsergebnisse auszutauschen, sich zu inspirieren und sich gegenseitig zu helfen, die Arbeit also ökonomisch zu gestalten!? 
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ww.schulinternes-curriculum.de bietet also die Möglichkeit, das Rad nicht tausendfach neu erfinden zu müssen, funktioniert aber nur, wenn ihr bereit seid nicht nur  nehmen, sondern auch eigene Arbeiten beizutragen!
Also Herrschaften, lasst euch nicht länger bitten und tragt selbst dazu bei, den allgemeinen Groll auf den neuen RLP in positive Energie umzusetzen und besucht die SchiC-Tauschbörse!
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Schulinternes Curriculum - Begriffsklärung und Grundsätze

Das schulinterne Curriculum ist Teil der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung einer Schule und wird auf der Grundlage des Schulprogramms im Rahmen der kontinuierlichen Unterrichtsentwicklung einer Schule erstellt. Es soll der Entfaltung der optimalen Kompetenzentwicklung der Schüler dienen und entsteht durch ein Zusammenwirken der am Schulleben beteiligten Kräfte, also auch der externen Kooperationspartner, aber (realistisch gesehen...M.L.) in erster Linie durch die Arbeit der Lehrerschaft. Diese haben dabei im Wesentlichen die Aufgabe, die Anforderungen, die der Rahmenlehrplan in Form von verbindlichen Regelstandards formuliert, mit den spezifischen Schulbedingungen in Übereinstimmung zu bringen und dabei fachübergreifend zu kooperieren.

Die zunehmende Bedeutung der fachübergreifenden Zusammenarbeit ergibt sich dabei zwangsläufig aus dem Konzept des kompetenzorientierten Unterrichtens: Begrenzte man sie früher (vielleicht...) auf thematische Abgleichungen innerhalb der Fachbereiche, so fordert die aktuelle Didaktik weitergehende Abstimmungen bei der Förderung von Kompetenzen, mit denen die SuS in die Lage versetzt werden sollen, ihr Leben selbstbestimmt erfolgreich meistern zu können. In diesem Sinn stellt der neue RLP beispielsweise die Sprach- und Medienbildung (u.a.m.) im Teil B gesondert heraus, da diese elementaren Kompetenzbereiche in allen Fächern zu fördern sind. Die Fachkonferenzen sollten sich also kurzschließen, um die Sprach- und Medienbildung sinnvoll zu koordinieren!

Das Konzept eines schulinternen Curriculums erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand. Es bietet aber den einzelnen Schulen die Chance, einen gewissen Spielraum zu nutzen, um die Regelanforderungen der Rahmenlehrpläne schulspezifisch erfolgreich umsetzen zu können und trägt somit den exorbitant unterschiedlichen Bedingungen Rechnung, unter denen die einzelnen Schulen in Berlin und Brandenburg arbeiten (müssen). Diese Bedingungen sind dabei nicht nur im Sinne einer Reaktion auf problematische (standortbedingte) Faktoren zu verstehen, sondern auch positiv, denn jede Schule hat ihre eigenen Stärken, die es auszuspielen gilt: besondere Kompetenzen der Lehrer und Erzieher, Ganztagsangebote, Eigenschaften des Schulgebäudes, engagierte Elternschaft, eine sport- oder wissenschaftlich interessierte Schülerschaft, Kooperationen mit außerschulischen Partner usw. .

Schwerpunktsetzungen:

Die Erarbeitung eines schulinternen Curriculums ist als Prozess anzusehen. Dieser lässt sich peu á peu durch die Setzung von Entwicklungsschwerpunkten verwirklichen.

Als Schwerpunkte könnten z. B. gewählt werden:

-          Förderung der Medienkompetenz
-          Kooperatives Lernen
-          Leistungsermittlung und –beurteilung
-          Förderung von Lese- oder Sprachkompetenz

Das schulinterne Curriculum als Instru­ment der Qualitätsentwicklung wird grundsätzlich

-          fachkonferenz- bzw. fachbereichsü­bergreifend erarbeitet,
-          allen Kollegen zugänglich gemacht (Präsentationen, Ausdrucke…),
-          in der Schulkonferenz abgestimmt,
-          schulintern evaluiert (in Gesprächen, mit Evalutionsbögen …) und
-          bei Bedarf weiterentwickelt.

Mögliche chronologische Vorgehensweise bei der Fortentwicklung des SchiC angesichts der neuen RLP:

  1. Auseinandersetzung mit dem RLP
  2. Besinnung auf spezifische Stärken und Möglichkeiten (Ausgearbeitete Konzepte, Kontakte…)
  3. Einigung auf Entwicklungsschwerpunkt/e und Ziele bestimmen
  4. Maßnahmen spezifizieren, absprechen, Aufgaben verteilen und Termine vereinbaren
  5. Indikatoren zur Überprüfung der Arbeitsergebnisse festlegen
  6. Evaluation der in diesem schulinterne Curriculum festgelegten Vorgehensweise

Die administrative Vorgabe zur Bedeutung schulinterner Curricula finden Sie in Teil A, S. 4 des neuen RLP in folgendem Wortlaut:

Der Rahmenlehrplan bietet Orientierung für die Gestaltung schulinterner Curricula, die sich aus der Zusammenarbeit der an der Schule Beteiligten heraus entwickeln.  Die schulinternen Curricula beruhen auf den Vorgaben des Rahmenlehrplans einschließlich der Basiscurricula und berücksichtigen das schulische Umfeld, die Neigungen und Interessen sowie die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler an der jeweiligen Schule ebenso wie das schulische Profil und Ganztagskonzept. Dazu werden fachbezogene, fachübergreifende und fächerverbindende Entwicklungsschwerpunkte sowie profilbildende Maßnahmen festgelegt. Die fachliche Kooperation ist dabei ebenso von großer Bedeutung wie fachübergreifende Absprachen und Vereinbarungen. Das auf der Grundlage des Rahmenlehrplans erstellte schulinterne Curriculum dient dazu, überprüfbare und transparente Festlegungen bezüglich der Qualität der Unterrichtsarbeit in den Fächern zu treffen und deren Evaluation zu ermöglichen.

Leicht veränderter Text nach Quelle: „Teil A Bildung und Erziehung in den Jahrgangsstufen 1 – 10“; keine weiteren Angaben; Internetadresse (URL) vom 02.01.16: hier

*Dieser Text  von Matthias Lenz, Lehrer/FSL an der Mierendorff-Schule entstand beeinflusst durch die Lektüre der Arbeit „Schulinternes Curriculum - ein Baustein zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts“ von Kleinschmidt-Bräutigam und Meierkord und der Vorgaben des ab 9/2017 gültigen RLP. Bei ernsthafter Beschäftigung mit dem Thema ist die Einsicht in die Originaltexte unbedingt empfehlenswert, zumal sie zahlreiche praxisrelevante Hilfen zur Erstellung eines schulinternen Curriculums enthalten.
Quellenangabe und Download:  „Schulinternes Curriculum – ein Baustein zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts“, Mascha Kleinschmidt-Bräutigam, Ursula Meierkord (Hrsg); Im Auftrag vom Berliner Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM), Alt-Friedrichsfelde 60, 10135 Berlin; www.lisum.de, Autoren: Mascha Kleinschmidt-Bräutigam, Ursula Meierkord, Daniela Ulber.  URL vom 22.01.2016 und Download hier.

M. Lenz